Schon das üppig begrünte Grundstück ist ein Traum: Das parkähnliche Gelände misst 2.500 m2 und ist nach Süden ausgerichtet. Somit scheint die Sonne den ganzen Tag auf Pool und Gebäude. Der gut platzierte Baukörper wirkt leicht und transparent. Das kommt durch die Rundumverglasung und die aussteifende Stahlkonstruktion, welche die tragenden Elemente aufs Minimum reduziert. Man kennt es von der Villa Tugendhat oder der Neuen Nationalgalerie von L. M. van der Rohe. Hier geht das Prinzip einen Schritt weiter und ist flexibel: So lassen sich die Holzbalkendecken für Galerien oder andere Durchbrüche anpassen, ebenso wie die Leichtbauwände der Einbauten. In den Zwischendecken sind Technik und Installationen unsichtbar integriert. Alles wirkt klar und aufgeräumt, es gibt nichts, was das Gesamtbild stört.
Das Gebäude verfügt über drei Ebenen mit jeweils 155 m2. Umlaufende Austritte, Balkone oder Loggien locken ins Freie und erleichtern zudem die Reinigung der großflächigen Fenster. Große Schiebeflügel öffnen die Villa zum Außenraum. Die 5 x 2,7m messenden Glaselemente lassen sich komplett zur Seite schieben, die Dreifachverglasung dämmt optimal.
Das Interior ist entsprechend elegant, gedämpfte Farbnuancen herrschen vor. Design-Ikonen wie Eames Chair, Barcelona Chair, Panton-Stühle oder USM-Haller-Regale kommen gut zu Geltung. Im offenen Wohn-Ess-Bereich durchbricht die weiße Kücheninsel das abgedunkelte Farbschema, ebenso wie die elegante Kugel-Pendelleuchte. Das gesamte Setting besticht durch eine kuratierte Auswahl von Möbeln und Ausstattung – ob Wohnraum, Schlafbereiche, Küche oder Badezimmer. Der Hängekamin von Gyrofocus sorgt für Behaglichkeit. Und wenn bei Dunkelheit die Lichter in der Villa angehen, hat dieser Ort eine magische Ausstrahlung.
Schalterloses Haus: maximal digital
Das Gebäude- und Energiekonzept stellt alles in den Schatten, was bislang möglich ist. Die übliche smarte Haustechnik und Alexa sehen damit alt aus. Dieses Gebäude ist im Wortsinn schalterlos, denkt mit und stellt immer die richtige Menge Energie bereit. Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt 100 Prozent.
Bei der Konzeption der Gebäudesteuerung liegt das Forschungsprojekt BEEM zugrunde (Bidirektionales Echtzeit Energiemanagement). Technikbausteine wie Blockheizkraftwerk, Brennstoffzelle, Batteriespeicher und Adaptive Gebäudehülle usw. sind mit dem Gebäudehirn vernetzt und senden Daten zum BEEM-Projekt. Nicht nur die Gebäudetechnik ist digital, sondern auch die gesamte Konstruktion. So weit wie möglich wurden auch die Bauteile digital vorgefertigt. Somit ist das Projekt ein Reallabor und dient als Referenz für die „digitale Fertigung von Bauteilen“.
Unsere Prototypen der 3-fach Verglasung mit elektrohydraulischen Antrieben sind nach der Testphase in die Produktentwicklung gegangen. Die Verglasungen sind Teil der Projekte ATS und DATEF (Demonstrator Adaptive Textilfassade). Denn ohne Sonnenschutzfunktion durch geeignetes Material wie z.B. Textil, wären die Räume nicht nutzbar. Der außenliegende Stahlbau mit den ringsherum laufenden Wartungsgängen ist ebenso Teil der Projekte ATS und DATEF.
Energieeffizienz
• Hochdämmende Gebäudehülle (Dach, Fassade, Bodenplatte), mittlerer U-Wert 0,36 W/m2K
• Anteil erneuerbarer Energien liegt bei 100%
• Autarkiefaktor liegt bei 88%
• Energieverbrauch pro qm bei 18 kWh/a
• CO2 Emissionen pro Jahr liegen bei unter 0,2t (Referenz Gasheizung ca. 4t)
Energie- und Gebäudetechnik
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Wärme- und Stromerzeugung durch BHKW-Wärmegeführt mit Spitzen-Gasbrennwertgerät 24kW, hohe COP-Zahl, da Außenschwimmbad als Wärmebedarf dient.
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Stromerzeugung durch Brennstoffzelle, 1,5kW
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Verteilung Wärme über Fußbodenheizung, das Gebäude hat keine Heizkörper
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PV-Anlage 9,9kWp, 30 Module mit 330W, Flächenbedarf 60qm, Ost-West-Verlegung 5° Neigung
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Batteriespeicher von BYD, 13kW
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LED-Lichttechnik innen und außen
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1 Festbrennstoffkamin (Holz)
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KNX und CAT6 Verkabelungen in allen Räumen
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Gebäudesteuerung durch MyGekko
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Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung (98%) in allen Räumen.
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Effizienzpumpen Schwimmbad, Lüftung,